LE DISCOURS DISSIDENT DU BAPTISTÈRE DES ARIENS À RAVENNE
Ravenna besitzt zwei Baptisterien, welche zwischen dem ausgehenden 5. und dem frühen 6. Jahrhundert errichtet worden sind. Das ältere war den «orthodoxen» Christen vorbehalten, die sich zum Glauben von Nicäa bekannten; das jüngere, das in der Regierungszeit von Theoderich dem Grossen entstanden ist,...
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Published in: | Antike Kunst Vol. 67; pp. 62 - 10 |
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Format: | Journal Article |
Language: | French |
Published: |
Vereinigung der Freunde Antiker Kunst
01-01-2024
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Summary: | Ravenna besitzt zwei Baptisterien, welche zwischen dem ausgehenden 5. und dem frühen 6. Jahrhundert errichtet worden sind. Das ältere war den «orthodoxen» Christen vorbehalten, die sich zum Glauben von Nicäa bekannten; das jüngere, das in der Regierungszeit von Theoderich dem Grossen entstanden ist, diente den Zeremonien der Anhänger der vom Konzil von Nicäa für ketzerisch erklärten, arianischen Glaubensrichtung. Von der Mosaikausschmückung des sogenannten Baptisteriums der Arianer haben sich einzig Reste in der Kuppel erhalten. Im zentralen Medaillon ist die Taufe Christi wiedergegeben. Die Figurendarstellung ist sehr ähnlich wie jene in der Kuppel des orthodoxen Baptisteriums, sie unterscheidet sich jedoch in einer Reihe nicht unwesentlicher Details. Die Differenzen widerspiegeln Bildprogramme unvereinbarer Christusvorstellungen: auf der einen Seite jene der Befürworter des Konzils von Nicäa, auf der anderen jene der Anhänger der arianischen Glaubensrichtung. Die figürliche Darstellung in der Kuppel der Arianer kann somit als aussergewöhnliches Zeugnis eines in Bilder übertragenen, arianischen Gedankenguts verstanden werden.
Ravenna has two baptisteries, which were built between the late 5th and early 6th centuries. The older one was reserved for “orthodox” Christians, who professed the Nicene Creed; the later one, built in the reign of Theodoric the Great, was used for the ceremonies of adherents of the Arian doctrine, declared heretical by the Council of Nicaea. Of the mosaic decoration of the socalled Arian Baptistery, remains survive only in the cupola. The central medallion shows the Baptism of Christ. The depiction of the figures is very similar to that seen in the cupola of the Orthodox Baptistery but differs in a series of not insignificant details. The differences reflect the iconographic programs of two incompatible conceptions of Christ: on the one hand, that of the supporters of the Council of Nicaea, on the other, that of the adherents of Arianism. The figurative depiction in the cupola of the Arian Baptistery can thus be seen as rare evidence of Arian thought, translated into images. |
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ISSN: | 0003-5688 |