Schmerzaktivierung bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe--Ergebnisse einer fMRT--Studie

Zielsetzung: In fruheren fMRT-Studien bei Reizdarmpatienten wurde gezeigt, dass chronische Schmerzzustande die neuronale Verarbeitung eines viszeralen Schmerzreizes beeinflussen konnen und diese sich somit von gesunden Kontrollen unterscheidet. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob bei Patie...

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Published in:Clinical neuroradiology (Munich) Vol. 26; no. S1; p. S101
Main Authors: Siedentopf, C, Bottcher, B, Steiger, R, Verius, M, Ischebeck, A, Schmid, J, Elsenbruch, S, Wildt, L, Gizewski, E.R
Format: Journal Article
Language:English
Published: Springer 01-09-2016
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Description
Summary:Zielsetzung: In fruheren fMRT-Studien bei Reizdarmpatienten wurde gezeigt, dass chronische Schmerzzustande die neuronale Verarbeitung eines viszeralen Schmerzreizes beeinflussen konnen und diese sich somit von gesunden Kontrollen unterscheidet. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe ein vergleichbares Muster der Schmerzverarbeitung vorliegt. Material und Methoden:Ein viszeraler Schmerzreiz wurde mittels rektaler Distensionen durch ein MRT- kompatibles BAROSTAT-Gerat gesetzt. Die Messungen bei 23 Patientinnen mit Dysmenorrhoe und 23 gesunden Kontrollen erfolgten im 3T MRT (Verio) zwischen dem ersten und funften Zyklustag. Die Analyse der fMRT-Daten erfolgte mittels SPM 12. Erganzend wurden Angst- und Depressionsscores mittels der "Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS)" und Schmerzen anhand des "multidimensional pain questionnaire (MPI)" sowie die Lebensqualitat mittels SF-12 erhoben. Korrelationen zwischen diesen Fragebogen und der neuronalen Aktivierung wahrend der Schmerzreize wurden analysiert. Ergebnisse: Patientinnen mit Dysmenorrhoe gaben signifikant mehr Schmerzintensitat und Einfluss der Schmerzen auf Alltagsbeschaftigungen an. Beide Gruppen unterschieden sich nicht in den Angst- und Depressionsscores, die Schmerzschwellen waren vergleichbar. Aktivierungen im Schmerznetzwerk konnten im insularen, pra-und orbitofrontalen Kortex sowie im somatosensorischen und cingularen Kortex gezeigt werden. Obwohl in der Vergleichsanalyse keine signifikanten Unterschiede der Depressionsscores gefunden wurden, korrelierten diese mit einer verstarkten Aktivierung des Schmerznetzwerks in der Patientinnengruppe, hingegen nicht bei den gesunden Kontrollen. Zusammenfassung: Bei Dysmenorrhoepatientinnen konnte keine veranderte zentralnervose Schmerzverarbeitung eines viszeralen Schmerzreizes festgestellt werden. Angst hatte keinen Einfluss auf die Schmerzantwort; jedoch zeigte sich eine Korrelation des Depressionsscores mit einer Aktivierung des Schmerznetzwerks im Vergleich der Patientinnen- mit der Kontrollgruppe.
ISSN:1869-1439