Diagnostik und Therapie der Stammveneninsuffizienz Offene und endovenöse Therapieoptionen

Zusammenfassung Die Stammveneninsuffizienz mit Varikosis gehört zu den häufigsten gefäßmedizinischen Erkrankungen und kann unbehandelt zu erheblichen klinischen Beschwerden und Komplikationen wie Dermatitis, Phlebitis oder Ulcus cruris führen. Zum Standard der Diagnostik gehört die farbkodierte Dupl...

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Published in:Gefässchirurgie Vol. 20; no. 8; pp. 589 - 607
Main Authors: Schmedt, C.-G., Dikic, S., Demhasaj, S., Küspert, T.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 01-12-2015
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung Die Stammveneninsuffizienz mit Varikosis gehört zu den häufigsten gefäßmedizinischen Erkrankungen und kann unbehandelt zu erheblichen klinischen Beschwerden und Komplikationen wie Dermatitis, Phlebitis oder Ulcus cruris führen. Zum Standard der Diagnostik gehört die farbkodierte Duplexsonographie, mit welcher die wichtigen Fragestellungen nach Quelle und Verlauf des Refluxes im epifaszialen Venensystems oder Obstruktionen im tiefen Leitvenensystem geklärt werden können. Ziele der Behandlung sind die Aufhebung der venösen Hypertension im epifaszialen Venensystem und die Reduktion der Stauungsbeschwerden. Basismaßnahme ist die Kompressionstherapie, welche durch Venengymnastik und geeignete sportliche Betätigung flankiert wird. Eine dauerhafte Eliminierung des epifaszialen Refluxes kann durch eine operative oder endovenöse Behandlung der Stammveneninsuffizienz erreicht werden. Die offene Operation mit Crossektomie und Stripping stellt eine seit Jahrzehnten bewährte Operationstechnik dar und kann nach wie vor als Goldstandard bezeichnet werden, da hierdurch alle Konstellationen der epifaszialen Veneninsuffizienz effektiv behandelt werden können. Die endovenösen thermischen Verfahren mit Laser und Radiofrequenz werden als Alternative zur klassischen Venenoperation seit mehr als 15 Jahren eingesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Die klinischen Daten kontrollierter Studien zeigen Vorteile dieser Verfahren in Bezug auf Komfort und Rekonvaleszenz. In den vergangenen Jahren wurden auch nonthermische Verfahren weiterentwickelt, die durch chemische bzw. mechanochemische Einwirkung den Verschluss der insuffizienten Stammvene bewirken. Der Stellenwert dieser Methoden wird derzeit noch im Rahmen klinischer Studien erarbeitet. Die Eliminierung der Stammveneninsuffizienz wird durch eine Behandlung der Seitenastvarikosis ergänzt. Diese kann unter Berücksichtigung kosmetischer Gesichtspunkte durch Sklerotherapie oder Miniphlebektomie durchgeführt werden. Außerdem sollten klinisch relevante insuffiziente Perforansvenen ligiert werden.
ISSN:0948-7034
1434-3932
DOI:10.1007/s00772-015-0097-3