Die akute Schultereckgelenkverletzung Diagnostik, Therapie und Entwicklungen der letzten 10 Jahre

Zusammenfassung Hintergrund Ziel dieser Studie war es, den aktuellen Stand der Therapie der Schultereckgelenkverletzung in Deutschland zu erfassen und die Entwicklungen der letzten 10 Jahre sowie die Umsetzung neuer Therapieverfahren zu untersuchen. Methode Aus dem deutschen Krankenhausadressbuch wu...

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Published in:Der Unfallchirurg Vol. 118; no. 10; pp. 851 - 857
Main Authors: Balke, M., Schneider, M.M., Akoto, R., Bäthis, H., Bouillon, B., Banerjee, M.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 03-10-2015
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Ziel dieser Studie war es, den aktuellen Stand der Therapie der Schultereckgelenkverletzung in Deutschland zu erfassen und die Entwicklungen der letzten 10 Jahre sowie die Umsetzung neuer Therapieverfahren zu untersuchen. Methode Aus dem deutschen Krankenhausadressbuch wurden 796 orthopädische und/oder unfallchirurgische Abteilungen herausgesucht und die entsprechende Klinik-Homepage nach der E-Mail-Adresse eines verantwortlichen Schulterchirurgen bzw. des entsprechenden Leiters der Abteilung durchsucht (erfolgreich in 746 Fällen). E-Mails sowie zwei Erinnerungen mit einem Link zu einer Onlineumfrage mit 36 Fragen wurden verschickt. 60 waren unzustellbar, so dass vermutlich 686 E-Mails die Adressaten erreicht haben. 203 (30 %) haben freundlicherweise an der Umfrage teilgenommen. Als Vergleich zur Therapie vor 10 Jahren dienten die Ergebnisse einer ähnlichen Umfrage von Bäthis et al. aus 2001. Ergebnisse Über 90 % behandeln eine Rockwood-I/II-Verletzung überwiegend konservativ und eine Rockwood-IV/V-Verletzung operativ. 34 % geben an, eine Rockwood-VI-Verletzung noch nie gesehen zu haben. 73 % der Befragten bevorzugen die operative Versorgung der Rockwood-III-Verletzung. Die beiden beliebtesten Therapieoptionen stellen die Hakenplatte (44 %) sowie die arthroskopische Stabilisierung mittels TightRope®/Doppel-TightRope® (27 %) dar. 11 % bevorzugen eine korakoklavikuläre (CC-)Cerclage, 6 % eine transartikuläre Stabilisierung (z. B. Kirschner-Drähte), 3 % die minimal-invasive Akromioklavikulargelenk- (ACG-)Rekonstruktion mittels 2 FlippTack® (MINAR) und 1 % eine CC-Schraubenosteosynthese (Bosworth-Schraube). 8 % führen ein völlig anderes Verfahren durch. Einigkeit besteht unverändert bezüglich der Therapie der Rockwood-I/II- und -IV- bis -VI-Verletzungen. Bei der Rockwood-III-Verletzung wird nach wie vor die operative Therapie favorisiert, jedoch seltener als noch vor 10 Jahren (damals 84 %). Schlussfolgerung Die bevorzugten Operationsmethoden haben sich grundlegend geändert. 2001 favorisierte die Mehrheit der Befragten die transartikuläre Stabilisierung bzw. die CC-Cerclage, beides Verfahren, die heutzutage scheinbar kaum noch eine Rolle spielen. Die Hakenplatte scheint sich als eine Art „Standardtherapie“ durchgesetzt zu haben. Die arthroskopische Stabilisierung mittels TightRope® wird, obwohl sie das neuste Verfahren darstellt, am zweithäufigsten eingesetzt.
ISSN:0177-5537
1433-044X
DOI:10.1007/s00113-013-2547-2