PSA-Screening und molekulare Marker

Zusammenfassung Hintergrund Das Prostatakarzinom (PCA) ist das häufigste Karzinom des Mannes. Die zunehmende Inzidenz wird der Überdiagnostik insignifikanter Tumoren durch das PSA(prostataspezifisches Antigen)-basierte Screening zugeschrieben. Ziel der Arbeit Diese Arbeit beleuchtet die drei größten...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published in:Urologe. Ausgabe A Vol. 58; no. 5; pp. 486 - 493
Main Authors: Lakes, J., Arsov, C.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Munich Springer Medizin 01-05-2019
Springer Nature B.V
Subjects:
Online Access:Get full text
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Das Prostatakarzinom (PCA) ist das häufigste Karzinom des Mannes. Die zunehmende Inzidenz wird der Überdiagnostik insignifikanter Tumoren durch das PSA(prostataspezifisches Antigen)-basierte Screening zugeschrieben. Ziel der Arbeit Diese Arbeit beleuchtet die drei größten randomisierten Studien, die die Effektivität des PSA-gestützten Screenings untersuchen und diskutiert die Vor- und Nachteile dieses Früherkennungsverfahren. Sie gibt eine Übersicht über die Lösungsansätze, um einer Übertherapie und Überdiagnostik zu entgehen, ohne klinisch relevante PCA zu übersehen. Methoden Diese Übersichtsarbeit basiert auf einer Literaturrecherche in der PubMed-Datenbank zum Thema PSA-gestützte Früherkennung, molekulare Serummarker und risikoadaptiertes PSA-Screening. Ergebnisse Im Gegensatz zur CAP-(„the cluster randomized trial of PSA testing for prostate cancer“) und PLCO-Studie („prostate, lung, colorectal, and ovarian cancer screening trial“) zeigte sich in der ERSPC(„european randomized study of screening for prostate cancer“)-Studie eine relative und absolute Mortalitätsreduktion. Um den Folgen einer Übertherapie und Überdiagnostik zu entgehen, gibt es Ansätze, die Spezifität den Screenings zu verbessern. Dazu gehören Marker wie der PHI („prostate health index“) und der 4kscore-Test und das risikoadaptierte PSA-Screening. Dabei ermöglicht ein baseline-PSA-Wert in der 5. Lebensdekade die Zuordnung zu Risikogruppen und risikoadaptierten Screeningintervallen. Dies wird in der aktuell größten prospektiven multizentrischen Studie, der PROBASE-Studie, evaluiert. Diskussion Weder der Verzicht auf den PSA-Test noch ein generelles PSA-Screening können befürwortet werden. Risikoadaptierte Screeningintervalle in Abhängigkeit vom Baseline-PSA-Wert sowie Serummarker können das Verhältnis zwischen Nutzen und Nachteil eines PSA-Screenings verbessern, indem sie unnötige diagnostische und therapeutische Interventionen signifikant reduzieren ohne die Sensitivität des PSA einzubüßen.
ISSN:0340-2592
1433-0563
DOI:10.1007/s00120-019-0900-y