Chirurgische Therapie des malignen Melanoms

Zusammenfassung Hintergrund Die zunehmende Inzidenz sowie eine Verbesserung im Gesamtüberleben führen weltweit zu einer steigenden Prävalenz von Patienten mit malignem Melanom. Laut Robert Koch-Institut zeigte sich eine 5-Jahres-Prävalenz von 37.000 Frauen und 36.100 Männer in Deutschland, basierend...

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Published in:Der Onkologe Vol. 20; no. 6; pp. 543 - 554
Main Authors: Dippel, E., Schmitt, L., Merkel, S., Göhl, J.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 01-06-2014
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die zunehmende Inzidenz sowie eine Verbesserung im Gesamtüberleben führen weltweit zu einer steigenden Prävalenz von Patienten mit malignem Melanom. Laut Robert Koch-Institut zeigte sich eine 5-Jahres-Prävalenz von 37.000 Frauen und 36.100 Männer in Deutschland, basierend auf deutschen Krebsregisterdaten für das Jahr 2012. Ziel Die frühzeitige Exzision des primären malignen Melanoms ist bis heute die Therapie der Wahl. In anatomisch schwierigen Lokalisationen wie Gesicht und Akren können die geforderten Sicherheitsabstände zwischen 0,5 und 2 cm in Abhängigkeit von der Tumordicke aufgrund der anatomischen Lokalisation jedoch nicht immer streng eingehalten werden. In diesem Fall ist oftmals eine mikrographisch kontrollierte Chirurgie mit anschließender 3D-Histologie hilfreich. Material und Methoden Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche sowie anhand der S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms“ und aktueller Arbeiten. Ergebnis Die Metastasierung erfolgt beim malignen Melanom in über 90 % primär lymphogen, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung mit steigender Tumordicke zunimmt. Die Indikation zur therapeutischen Lymphknotendissektion wird in den aktuellen S3-Leitlinien definiert. Die technische Durchführung der Leisten-, Axilla- und Halsdissektion ist heute standardisiert. Vereinzelte Satelliten- oder Intransitmetastasen können mit dem Ziel einer R0-Resektion exzidiert werden. Bei multiplem Befall der unteren Extremitäten stellt die hypertherme isolierte Extremitätenperfusion eine weitere Behandlungsoption dar. Diskussion Ist eine vollständige chirurgische Entfernung der Fernmetastasen möglich, hat sich gezeigt, dass die Überlebenszeit bei diesen Patienten durch eine vollständige Metastasektomie signifikant verlängert werden kann. Im Vorfeld sollte bei Metastasierung die weitere Therapie in einer interdisziplinären Tumorkonferenz individuell geplant werden.
ISSN:0947-8965
1433-0415
DOI:10.1007/s00761-013-2526-9