Intraorale elektrische Muskelstimulation zur Therapie des Schnarchens

Zusammenfassung Der Tonus der intraoralen und pharyngealen Muskulatur des oberen Atemweges ist für die Entstehung des Schnarchens von besonderer Bedeutung. Durch eine Tonuserhöhung über eine elektrische Stimulation könnte eine Reduktion des Schnarchens erreicht werden. Ziel der Studie war, die Effek...

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Published in:Somnologie : Schlafforschung und Schlafmedizin = Somnology : sleep research and sleep medicine Vol. 22; no. 2; pp. 117 - 123
Main Authors: Wessolleck, E., Bernd, E., Dockter, S., Lang, S., Sama, A., Stuck, B. A.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Munich Springer Medizin 01-06-2018
Springer Nature B.V
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Description
Summary:Zusammenfassung Der Tonus der intraoralen und pharyngealen Muskulatur des oberen Atemweges ist für die Entstehung des Schnarchens von besonderer Bedeutung. Durch eine Tonuserhöhung über eine elektrische Stimulation könnte eine Reduktion des Schnarchens erreicht werden. Ziel der Studie war, die Effekte einer intraoralen Muskelstimulation am Tag auf das Schnarchen in der Nacht zu erfassen. In die prospektive bizentrische Studie wurden 16 Patienten mit Schnarchen und leichtgradiger Schlafapnoe (Apnoe-Hypopnoe-Index [AHI] < 15, Body Mass Index [BMI] < 32) eingeschlossen. Nach initialer Polygraphie wurde das Schnarchen über zwei Wochen (Baseline) mittels visueller Analogskala (VAS; 0–10) erfasst. Hieran schloss sich eine sechswöchige Therapiephase (täglich 2 × 20 min) mit einem intraoralen elektrischen Stimulationsgerät an. Während und bis zwei Wochen nach der Therapie erfolgte eine tägliche Dokumentation der Schnarchintensität sowie der Nutzung und möglicher Nebenwirkungen. Drei Patienten brachen die Therapie aufgrund technischer Probleme mit dem Gerät ab. Bei den 13 verbliebenen Patienten (11m/2w, BMI 26,9 ± 3,2, AHI 9,3 ± 4,6) erfolgte eine „per-protocol“ Analyse. Der gemittelte Schnarchscore wurde von 5,6 ± 1,1 (Baseline) auf 3,2 ± 2,7 (nach Therapie) reduziert und erwies sich bis zwei Wochen nach Therapie als stabil (3,3 ± 2,4). Bei sieben Patienten (53,9 %) zeigte sich eine Reduktion des Scores um über 50 %. Patienten mit einem AHI unter 10 sprachen besser auf die Therapie an. Unerwünschte Wirkungen traten nicht auf. In der vorliegenden Pilotstudie ergaben sich erste Hinweise auf die Wirksamkeit einer intraoralen Muskelstimulation bei Patienten mit Schnarchen. Notwendig sind neben einer technischen Verbesserung des Stimulators die Durchführung kontrollierter Studien sowie die Untersuchung möglicher Einflussfaktoren auf den Therapieerfolg.
ISSN:1432-9123
1439-054X
DOI:10.1007/s11818-018-0161-9