Kosten und Nutzen der Darmkrebsprävention

Zusammenfassung Die Darmkrebsprävention rettet Leben und ist darüber hinaus auch aus ökonomischen Gesichtspunkten positiv zu bewerten. Anhand eines Kosten-Nutzen-Vergleichs wird gezeigt, dass Krankenkassen durch Darmkrebsprävention und die damit verbundenen vermeidbaren Erkrankungen Einsparungen bei...

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Published in:Der Onkologe Vol. 16; no. 10; pp. 981 - 991
Main Authors: Neubauer, G., Minartz, C.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01-10-2010
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Description
Summary:Zusammenfassung Die Darmkrebsprävention rettet Leben und ist darüber hinaus auch aus ökonomischen Gesichtspunkten positiv zu bewerten. Anhand eines Kosten-Nutzen-Vergleichs wird gezeigt, dass Krankenkassen durch Darmkrebsprävention und die damit verbundenen vermeidbaren Erkrankungen Einsparungen bei den Behandlungskosten erzielen können. Außerdem werden durch Darmkrebsprävention Produktionsausfälle bei Berufstätigen vermieden, wodurch diese Vorsorgemaßnahme auch für Betriebe Relevanz besitzt. Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht die Früherkennungskoloskopie, die seit Oktober 2002 von allen gesetzlich Krankenversicherten ab 55 Jahren kostenfrei in Anspruch genommen werden kann. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass der monetär bewertete Nutzen dieser Präventionsmaßnahme – je nach unterstellter Effektivität im Hinblick auf die Krankheitsvermeidung – 4- bis 7-Mal so hoch ist wie die damit verbundenen Kosten. Im Durchschnitt verursacht ein durch Koloskopiescreening gewonnenes Lebensjahr Kosten in einer Bandbreite von 1380–2622 Euro. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Darmkrebsprävention nur effektiv ist, wenn sie von den Berechtigten auch genutzt wird. Deshalb gilt es, die Teilnahmeraten weiter zu steigern, um die positiven Nutzeneffekte für die Bevölkerung, die Krankenkassen und die Arbeitgeber zu realisieren.
ISSN:0947-8965
1433-0415
DOI:10.1007/s00761-010-1905-8