Diagnostische Kriterien in der MR-Neurographie

Zusammenfassung Periphere Neuropathien sind häufig und meist gut mithilfe klinischer Untersuchung und Elektrophysiologie zu diagnostizieren. Immer wieder gibt es jedoch diagnostisch schwierige Fälle, insbesondere auch hinsichtlich der präzisen Lokalisation von Nervenläsionen. Die Etablierung bildgeb...

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Published in:Radiologe Vol. 57; no. 3; pp. 176 - 183
Main Author: Bäumer, P.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Munich Springer Medizin 01-03-2017
Springer Nature B.V
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung Periphere Neuropathien sind häufig und meist gut mithilfe klinischer Untersuchung und Elektrophysiologie zu diagnostizieren. Immer wieder gibt es jedoch diagnostisch schwierige Fälle, insbesondere auch hinsichtlich der präzisen Lokalisation von Nervenläsionen. Die Etablierung bildgebender Verfahren auch für das periphere Nervensystem hat sich als hilfreiche zusätzliche Diagnostik erwiesen. Neben der breiter verfügbaren Nervensonographie ist die MR-Neurographie (MRN) Methode der Wahl bei der Diagnostik komplexer Fälle. Die wichtigste Pulssequenz in MRN-Protokollen ist die T2-gewichtete, fettgesättigte Sequenz mit hoher In-plane-Auflösung, da diese ein erhöhtes T2w-Signal von Nervenfaszikeln als ein sehr sensitives Zeichen für Nervenläsionen detektiert. Weitere etablierte Kriterien sind das Nervenkaliber und, weniger gebräuchlich, die Kontrastmittelaufnahme. Das räumliche Verteilungsmuster hilft bei der diagnostischen Einordnung von Neuropathien. Funktionelle Techniken wie „diffusion tensor imaging“ (DTI) und Nervenperfusion werden hinsichtlich ihres Nutzens noch in wissenschaftlichen Untersuchungen getestet. Die MRN kommt als hilfreiches diagnostisches Verfahren klinisch besonders dann zum Einsatz, wenn die konventionellen Verfahren mit klinischer Untersuchung, Elektrophysiologie und auch Nervensonographie zu keiner eindeutigen Diagnose einer peripheren Neuropathie gelangen. Hier zeigt sich der besondere Nutzen der MRN bei komplexen Nervenläsionen wie traumatischen Plexusverletzungen oder bei partiellen, faszikulären Neuropathien, unter vielen anderen möglichen Indikationen.
ISSN:0033-832X
1432-2102
DOI:10.1007/s00117-017-0213-3