Human-Biomonitoring für Europa (HBM4EU) – erste Einblicke in die Ergebnisse der Initiative

Zusammenfassung Beim Human-Biomonitoring wird die innere Schadstoffbelastung des Menschen aus verschiedenen Quellen wie Nahrung, Alltagsgegenständen oder Atemluft erfasst, indem z. B. Blut und Urin analysiert werden. Um das Human-Biomonitoring in Europa zu fördern und zu koordinieren, wurde 2017 das...

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Published in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Vol. 65; no. 9; pp. 936 - 939
Main Authors: Weise, Philipp, Apel, Petra, Kolossa-Gehring, Marike
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 2022
Springer Nature B.V
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Description
Summary:Zusammenfassung Beim Human-Biomonitoring wird die innere Schadstoffbelastung des Menschen aus verschiedenen Quellen wie Nahrung, Alltagsgegenständen oder Atemluft erfasst, indem z. B. Blut und Urin analysiert werden. Um das Human-Biomonitoring in Europa zu fördern und zu koordinieren, wurde 2017 das Projekt „Human-Biomonitoring für Europa“ (HBM4EU) begonnen, an dem sich 30 Länder, die Europäische Umweltagentur und die Europäische Kommission beteiligt haben. Im Juni 2022 wurde das Projekt abgeschlossen. Vergleichbare und zuverlässige Belastungsdaten konnten für eine breite Palette von Umweltchemikalien erfasst und einheitlich bewertet werden. Weitere wichtige Erfolge der Initiative waren die Etablierung eines Kontrollprogramms zur Qualitätssicherung, ein Konzept zur Vereinheitlichung zukünftiger HBM-Studien, eine gemeinsame Strategie zur Ableitung von gesundheitsbezogenen Beurteilungswerten (HBM Guidance Values – HBM-GVs) und die Einrichtung nationaler Gremien. Die gewonnenen Belastungsdaten sind über die Informationsplattform für die Überwachung von Chemikalien (IPCHEM) und das EU HBM-Dashboard zugänglich. Publikationen sind über die HBM4EU-Onlinebibliothek frei verfügbar. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Belastungen der EU-Bevölkerung für viele Chemikalien wie etwa Phthalate und perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) zu hoch sind und weiterhin Handlungsbedarf seitens der Politik besteht. Das im Projekt HBM4EU generierte Wissen kann die politischen Entscheidungsträger:innen bei der Verbesserung der Chemikalien‑, Umwelt- und Gesundheitspolitik unterstützen.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-022-03578-z