Humane Papillomavirusinfektion bei Frauen Diagnostik, Therapie und Bedeutung der Impfung

Zusammenfassung Hintergrund Die persistierende humane Papillomavirus- (HPV-)Infektion ist Ursache zahlreicher benigner, prämaligner und maligner Veränderungen, häufig im Bereich der Plattenepithel-Zylinderepithel-Grenze der Anogenitalorgane oder seltener auch des Oropharynx. Der Fokus liegt auf der...

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Published in:Urologe. Ausgabe A Vol. 57; no. 12; pp. 1445 - 1451
Main Authors: Kleinsorge, F., Schmidmayr, M.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Munich Springer Medizin 01-12-2018
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die persistierende humane Papillomavirus- (HPV-)Infektion ist Ursache zahlreicher benigner, prämaligner und maligner Veränderungen, häufig im Bereich der Plattenepithel-Zylinderepithel-Grenze der Anogenitalorgane oder seltener auch des Oropharynx. Der Fokus liegt auf der Früherkennung von Dysplasien. Neue Erkenntnisse zu HPV haben zur Entwicklung von Impfstoffen geführt, so dass erstmalig eine primäre Krebsprävention durch Impfung möglich wird. Sie wird auch zu Änderungen in der Zervixkarzinomvorsorge führen. Fragestellung Im vorliegenden Artikel sollen Prävalenz und Bedeutung, Diagnostik, Therapie und Prävention der HPV-Infektion und HPV-assoziierter Erkrankungen bei Frauen dargestellt werden. Methoden Es wurde eine Literaturrecherche zur Fragestellung unter pubmed.de durchgeführt. Des Weiteren fanden aktuelle Leitlinien sowie internetbasierte Informationsquellen Eingang. Ergebnisse Nur bei Persistenz kann es zu Dysplasien und Karzinomen der Cervix uteri, der Vagina und Vulva, des Anus und des Oropharynx kommen. In Zukunft ist bei Frauen ab 35 Jahren neben dem zytologischen Screening auch eine Kotestung auf HPV geplant. Da eine virostatische Therapie nicht möglich ist, können lediglich bereits bestehende Läsionen operativ oder topisch behandelt werden. Daher ist die primäre Prävention in Form der Impfung, die für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen zwischen 9 und 14 Jahren durch die Ständige Impfkommission empfohlen ist, besonders wichtig. Diskussion Bei der HPV-Impfung handelt es sich um eine sichere und effektive Maßnahme zur primären Krebsprävention. Die Akzeptanz in der Bevölkerung und damit die Impfraten zu verbessern, um eine Herdenimmunität zu erreichen, ist zukünftig Aufgabe der Angehörigen der Gesundheitsberufe.
ISSN:0340-2592
1433-0563
DOI:10.1007/s00120-018-0795-z