Operative Versorgung suprakondylärer Humerusfrakturen im Kindesalter Eine retrospektive Analyse
Zusammenfassung Hintergrund Obwohl suprakondyläre Humerusfrakturen die häufigsten kindlichen Ellbogenfrakturen sind, besteht Uneinigkeit über die optimale operative Versorgung mit lediglich schwacher Empfehlung für ein rein radiales Einbringen der Kirschner-Drähte. An unserer Klinik ist die gekreuzt...
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Published in: | Trauma und Berufskrankheit Vol. 18; no. 4; pp. 319 - 323 |
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Main Authors: | , , , , |
Format: | Journal Article |
Language: | German |
Published: |
Munich
Springer Medizin
01-12-2016
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl suprakondyläre Humerusfrakturen die häufigsten kindlichen Ellbogenfrakturen sind, besteht Uneinigkeit über die optimale operative Versorgung mit lediglich schwacher Empfehlung für ein rein radiales Einbringen der Kirschner-Drähte. An unserer Klinik ist die gekreuzte Kirschner-Draht-Osteosynthese nach wie vor das Standardverfahren.
Fragestellung
Ist eine gekreuzte Kirschner-Draht-Osteosynthese mit einer erhöhten Komplikationsrate vergesellschaftet und kann sie weiterhin als Standardverfahren empfohlen werden?
Material und Methoden
Alle in den Jahren 2012 und 2013 an unserer Klinik operierten suprakondylären Humerusfrakturen im Kindesalter wurden anhand der klinischen und radiologischen Verlaufsdokumentation kritisch aufgearbeitet und insbesondere auf iatrogene Nervenverletzungen hin untersucht. Die Ergebnisse wurden mit der aktuellen Studienlage verglichen.
Ergebnisse
Im genannten Zeitraum wurden 53 Patienten mit 54 suprakondylären Humerusfrakturen mit gekreuzter Kirschner-Draht-Osteosynthese operativ versorgt. Ein iatrogener Nervenschaden trat in 2 Fällen (3,7 %) auf und damit in etwa in der Häufigkeit, wie er in großen Metaanalysen selbst für ein rein radiales Einbringen von Kirschner-Drähten beschrieben wird. In beiden Fällen war der N. ulnaris betroffen. Retrospektiv wären diese Fälle wahrscheinlich durch ein Einbringen der Drähte über einen ca. 3–4 cm langen Schnitt zum sicheren Schutz des N. ulnaris vermeidbar gewesen. Zu einem sekundären Repositionsverlust kam es nicht.
Diskussion
Aufgrund der größeren mechanischen Stabilität und der geringen, wahrscheinlich noch weiter reduzierbaren Rate an iatrogenen Nervenschäden halten wir die gekreuzte Kirschner-Draht-Osteosynthese für das geeignete Verfahren zur Versorgung suprakondylärer Humerusfrakturen im Kindesalter und halten an diesem als Standardverfahren in unserer Klinik fest. |
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ISSN: | 1436-6274 1436-6282 |
DOI: | 10.1007/s10039-016-0179-9 |