Kiefergelenkfunktion und -morphologie nach Unterkieferumstellungsosteotomien mit und ohne Positionierungsplatten
Zusammenfassung Um eine Fehlpositionierung der proximalen Segmente bei Unterkieferumstellungsosteotomien zu vermeiden, wird vielerorts versucht, mit Positionierungshilfen die präoperativ vorhandene Fossa-Kondylus-Relation zu sichern. Ziel unserer Untersuchung war es, in einer randomisierten, prospek...
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Published in: | Oral and maxillofacial surgery Vol. 2; p. S177 |
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Main Authors: | , , , |
Format: | Journal Article |
Language: | German |
Published: |
Heidelberg
Springer Nature B.V
01-05-1998
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Summary: | Zusammenfassung Um eine Fehlpositionierung der proximalen Segmente bei Unterkieferumstellungsosteotomien zu vermeiden, wird vielerorts versucht, mit Positionierungshilfen die präoperativ vorhandene Fossa-Kondylus-Relation zu sichern. Ziel unserer Untersuchung war es, in einer randomisierten, prospektiven Studie an 24 Patienten die morphologischen und funktionellen Auswirkungen dieser Hilfen auf die Kiefergelenke einer Kontrollgruppe ohne Positionierungshilfen gegenüberzustellen. Dabei wurden bei 12 Patienten Positionierungsplatten benutzt, während die andere Hälfte der Patienten ,freihand' in die Zentrik eingestellt wurden. Die Fixation der Segmente erfolgte durch 3fache transorale, bikortikale Minischraubenosteosynthese. Die Beurteilung der Funktion erfolgte prä- und postoperativ anhand klinischer und elektronisch-axiographischer Untersuchungen. Die Untersuchungen wurden direkt präoperativ und frühestens 6 Monate postoperativ durchgeführt. Zur morphologischen Beurteilung der Gelenke wurden röntgenologische und kernspintomographische Untersuchungen eingesetzt. Präoperativ hatten 12 Patienten leichte, 6 Patienten mäßige und 6 Patienten schwere Dysfunktionen. Postoperativ war kein Patient ohne Dysfunktion. Leichte Dysfunktionen wiesen 15, mäßige Dysfunktionen 5 und schwere Dysfunktionen 4 Patienten auf. Axiographisch wiesen präoperativ 22 Patienten keine Bewegungsstörungen der Kiefergelenke auf, wogegen 2 Patienten schwere Bewegungsstörungen hatten. Postoperativ trat erwartungsgemäß in beiden Gruppen eine Verschlechterung der Gelenkmobilität auf. Die MRT-Untersuchungen beider Operationsgruppen erbrachten sowohl Verschlechterungen im Sinn von Diskusdislokationen ohne Reposition als auch Verbesserungen im Sinn einer Korrektur pathologischer Diskuspositionen. Es traten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen auf. Röntgenologisch wiesen aus der Gruppe der Patienten mit Positionierungsplatten 3 dislozierte Kondylen auf, während es aus der Gruppe ohne Positionierungsplatten 4 waren. Bis auf eine Dislokation in der Gruppe ohne Positionierungsplatten erfolgten alle in transversaler Richtung. Positionierungsplatten lassen nach diesen Ergebnissen weder funktionell noch morphologisch Vorteile für die Kiefergelenke erwarten. Summary Positioning devices are commonly used to avoid the malpositioning of the proximal segments in bilateral, sagittal split osteotomies and to make sure the preoperative fossa condyle relation is reproduced. The aim of our prospective study, with random selection of 24 patients, was to compare the morphological and functional outcome of the TMJs. The proximal segments in half of the patients had been positioned using devices, in the other half without devices. The segments were fixed by transoral bicortical miniscrew fixation. The evaluation of function is based on pre- and postoperative clinical and electronic axiographic investigations. To study the TMJ morphology, we performed MRI and X-ray investigations preoperatively and 6 months postoperatively. Preoperatively, 12 patients showed slight dysfunction, six patients moderate, and six patients severe dysfunction. Postoperatively, no patient was symptomless. Slight dysfunction was presented in 15 cases, moderate dysfunction in five and severe dysfunction in four cases. Evaluating the axiographic investigations preoperatively, 22 patients showed no mobility disturbances of the TMJ. Two patients showed severe mobility disturbances. Postoperatively, a significant increase in TMJ mobility disturbances could be seen. The MRI investigations of both groups showed both worsening and improvement in the disk positions. No significant differences could be determined between the two groups, however. Regarding the X-ray investigation, three patients from the group with positioning devices showed dislocated condyles; in the group without positioning devices four cases of condyle dislocation were seen. All dislocations were transversal except for one case in the group without positioning devices. Positioning devices do not seem to improve the functional and morphological outcome of the TMJ after BSSO.[PUBLICATION ABSTRACT] |
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ISSN: | 1865-1550 1865-1569 |
DOI: | 10.1007/PL00014470 |