Nutzung von Schwellenwerten für langfristige Prognosen

Infolge der Schwierigkeiten bei der Ausarbeitung von Prognosen, die bei flugtüchtigen Schädlingen landwirtschaftlicher Kulturpflanzen besonders groß sind, wird eine Unterteilung der Vorhersagen dieser Schädlinge vorgeschlagen. Einmal kann man - bei der „Prognose des Schadens" - relativ genau au...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz (1970) Vol. 77; no. 11/12; pp. 648 - 655
Main Author: Schütte, Friedrich
Format: Journal Article
Language:German
Published: Verlag Eugen Ulmer 01-12-1970
01-11-1970
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Description
Summary:Infolge der Schwierigkeiten bei der Ausarbeitung von Prognosen, die bei flugtüchtigen Schädlingen landwirtschaftlicher Kulturpflanzen besonders groß sind, wird eine Unterteilung der Vorhersagen dieser Schädlinge vorgeschlagen. Einmal kann man - bei der „Prognose des Schadens" - relativ genau auf den zu erwartenden Schaden schließen. Die zugehörigen kritischen Zahlen werden als „Alarmzahlen" bezeichnet, da sie zur Entscheidung über die Durchführung von Bekämpfungen heranzuziehen sind. Die Höhe der Zahlen wird auf den Ertragsausfall bezogen, der ungefähr doppelt so hoch ist wie die Kosten der Bekämpfung. - Zum anderen Mal kann man - bei der „Prognose des Befalls" - meist nur wenig genau auf die Höhe der Populationsdichte zu einer Zeit schließen, in der Untersuchungen zur Prognose des Schadens durchgeführt werden müssen. Die Höhe dieser kritischen Zahlen - hier als „Richtzahlen" bezeichnet -entspricht der Alarmzahl, wenn innerhalb der Vorhersagezeit keine Vermehrung erfolgt. Erfolgt aber eine Vermehrung, so wird die Zahl der Vermehrungsrate entsprechend reduziert. Der Einfluß der zahlreichen Mortalitätsfaktoren wird nicht berücksichtigt, weil er nur sehr schwer zu erfassen ist. Infolgedessen ist eine sichere Vorhersage nur möglich, wenn die gefundenen Zahlen unterhalb der Richtzahlen liegen. Sind die Werte aber größer, so läßt sich zwar keine exakte Aussage machen, aber man kann doch die Gefährdung an der Höhe der Überschreitung ungefähr abschätzen. - Die Vorhersagezeiten können bei der Prognose des Befalls unterschiedlich lang und damit auch unterschiedlich genau sein. Es wird daher zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Prognosen unterschieden, wobei sich eine mittelfristige Vorhersage von einem Stadium einer Generation auf das gleiche Stadium der nächsten Generation erstreckt. Alle anderen Prognosen des Befalls sind dann lang- oder kurzfristig. Die möglichen Vorhersagezeiten und -arten sind an Hand eines Schemas für Bothynoderes punctiventris Germ, erläutert worden. Drei Tabellen enthalten beispielhaft den Ablauf der prognostischen Arbeiten sowie die möglichen Abschätzungen und Folgerungen für die folgenden 3 Arten: Dasyneura brassicae Winn., Ceuthorrhynchus assimilis Payk, und Meligethes aeneus Fabr. In view of the difficulties in preparing a prognosis, which are quite considerable in respect of flying insects that attack cultivated agricultural plants, a division in the prognosis of these pests is proposed. On the one hand one can, in the "prognosis of the damage", estimate relatively accurately the damage expected. The appertaining critical figures are regarded as "alarm numbers", as they have to be used when controlling. The numbers are related to the loss in yield, which is approximately twice as high as the cost of control. - On the other hand one can, in the "prognosis of the population density", less accurately estimate the population density to the time in which the investigations for a prognosis of the damage are carried out. The level of these critical numbers, regarded in this case as a guide, corresponds to the alarm number if no increase takes place within the time covered by the prognosis. However, if there is an increase, the number is to reduce according to the rate of increase. The large effect of the mortality factors is not taken into account as it can be assessed only with great difficulty. An accurate prognosis is therefore possible only if the numbers found are below the "guide numbers". Although, if on the other hand the numbers found are higher, one may not be able to make an accurate statement, one can still estimate approximately the danger on the basis of the rate by which the guide numbers have been exceeded. The periods covered by the prognosis of the population density can be variably long or short, and therefore vary in accuracy. One therefore differentiates between short-, medium- and long-term prognoses, whereby a medium-term prognosis extends from a state of one generation to the identical state of the next generation. All other prognoses of the population density are then short-oder long-term. The possible periods and kinds of prognoses have been explained with the aid of a schematic illustration for Bothynoderes punctiventris Germ. Three tables contain by way of examples the sequences of prognostic work, as well as the possible assessments and conclusions in respect of the following three species: Dasyneura brassicae Winn., Ceuthorrhynchus assimilis Payk. and Meligethes aeneus Fabr.
ISSN:0340-8159
2364-9968