Herzchirurgische Strategien im Wandel: Ein Wort der Vorsicht
Zusammenfassung Durch die Einführung der minimalinvasiven Koronarchirurgie ist das methodische Spektrum zur Behandlung der koronaren Herzerkrankung erneut differenzierter geworden. Die Möglichkeiten des minimalen Zugangs durch Teilsternotomie oder durch interkostale anteriore Minithorakotomie können...
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Published in: | Clinical research in cardiology Vol. 88; no. 3; pp. 179 - 184 |
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Main Authors: | , |
Format: | Journal Article |
Language: | German |
Published: |
Darmstadt
Springer Nature B.V
01-03-1999
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Summary: | Zusammenfassung Durch die Einführung der minimalinvasiven Koronarchirurgie ist das methodische Spektrum zur Behandlung der koronaren Herzerkrankung erneut differenzierter geworden. Die Möglichkeiten des minimalen Zugangs durch Teilsternotomie oder durch interkostale anteriore Minithorakotomie können mit videoskopischen Methoden und mit sog. Port-access-Verfahren kombiniert werden. Neben der normalen atrio-aortalen Kanülierung für den Anschluß der Herz-Lungen-Maschine sind jugular- und femoro-femorale Anschlüsse an die Herz-Lungen-Maschine möglich. Sogar die intravasale endoluminale Ballonokklusion der Aorta ascendens und die Applikation von kardioplegischer Lösung über den Okklusionskatheter in den Aortenbulbus können in die Überlegung einbezogen werden.Die Anwendung der Herz-Lungen-Maschine ist heute eine Standardmethode geworden, wenn auch pathophysiologisch die Entscheidung zur Operation mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine das wesentlichere Unterscheidungskriterium als die Größe des operativen Zugangs ist. Es muß also zwischen minimalinvasiven Methoden mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine streng unterschieden werden. Videoassistierte koronare Bypass-Chirurgie am hypotherm fibrillierenden oder stillgestellten Herzen unter Anwendung der Herz-Lungen-Maschine ist ebenfalls als sichere Methode empfohlen worden.Minimalinvasive Koronaroperationen am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungen-Maschine setzen ein stabilisiertes und blutfreies “Kleinstoperationsgebiet” zur Anastomosierung von Bypass-Gefäß und Koronararterie voraus. Technisch werden intraluminale Silikon-Okkluder, epikardiale und tiefe myokardiale Nahtfixierung, Fingerstabilisierung, pharmakologische Induktion einer Bradykardie, myokardiale Stabilisierungsklemmen sowie am OP-Sperrer fixierte Hufeisenstabilisatoren genutzt.Dem Grunde nach sollte der erfahrene Operateur alle diese Methoden beherrschen, um ein methodisches Konkurrenzdenken zu vermeiden und um die beste Möglichkeit zur Lösung des klinischen Problems auswählen zu können. Eine sichere Beurteilung der Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden und ihrer Kombinationen ist zur Zeit nicht möglich, da bei den geringen Letalitäten (ca. 1%) und Morbiditäten (ca. 5%) sehr große Patientenzahlen benötigt werden, um die einzelnen Gruppen und Untergruppen statistisch in ihren Ergebnissen vergleichen zu können. |
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ISSN: | 1861-0684 1861-0692 |
DOI: | 10.1007/PL00007360 |