Prädiktor für die Grundversorgung kindlicher Adipositas Bedeutung von Motivations- und Fähigkeitsgrad bzw. psychosozialer Situation

Zusammenfassung Hintergrund Übergewichtsbehandlungen sind im Einzelsetting kaum erfolgreich. Mit dieser Studie wurde evaluiert, ob sich Subgruppen von Patienten für eine einfache Therapie in der Praxis eignen. Methode 71 Adipöse [BMI (Body-Mass-Index) >97. Perzentile; 12±4,5 Jahre] wurden in Grup...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published in:Monatsschrift Kinderheilkunde Vol. 158; no. 1; pp. 48 - 53
Main Authors: Ferrazzini, G., Lehmann, M., Knöpfli, B.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 2010
Subjects:
Online Access:Get full text
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Übergewichtsbehandlungen sind im Einzelsetting kaum erfolgreich. Mit dieser Studie wurde evaluiert, ob sich Subgruppen von Patienten für eine einfache Therapie in der Praxis eignen. Methode 71 Adipöse [BMI (Body-Mass-Index) >97. Perzentile; 12±4,5 Jahre] wurden in Gruppen (Beurteilung: 1: schlecht, bis 5: sehr gut) bezüglich Ernährung und Bewegung bzw. psychosozialer Situation eingeteilt. Der BMI wurde vor und nach einer 18-monatigen ambulanten Therapie in der Praxis gruppenabhängig verglichen. Ergebnisse Bezüglich Ernährung und Bewegung zeigte die Gruppeneinteilung signifikante Unterschiede (p Gruppe =0,001 bzw. 0,002): Je schlechter das Verhalten, desto mehr lag der BMI über der 97. Perzentile. Außerdem bestand eine signifikant unterschiedliche Wirkung der Intervention zwischen den verschiedenen Gruppen (p Gruppe×Intervention =0,006 bzw. 0,001): Die am schlechtesten Eingeschätzten verschlechterten sich, die besser Eingeschätzten besserten sich. Schlussfolgerung Eine einfache Einschätzung des Grundversorgers bezüglich Ernährung, Bewegung und psychosozialer Belastung erlaubt, die therapeutische Wirkung vor einer Intervention einzuschätzen. Für den Praxisalltag empfiehlt sich eine solche Differenzierung, um die Indikation zur erfolgreichen Therapie des Grundversorgers zu ergänzen und zu verbessern.
ISSN:0026-9298
1433-0474
DOI:10.1007/s00112-009-2024-8