Einseitiger Arterienastverschluss und retinale „white dots

Zusammenfassung Hintergrund Seit den 1990er Jahre ist eine Zunahme der Inzidenz von Syphilis zu beobachten. Der klassische Verlauf der Syphilis lässt sich in drei Stadien unterteilen. Eine okuläre Beteiligung ist besonders im Stadium III möglich. Die Erkrankung ist durch antibiotische Therapie effiz...

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Published in:Der Ophthalmologe : Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Vol. 106; no. 12; pp. 1130 - 1134
Main Authors: Guber, J., Schneider, U., Henrich, P.B.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01-12-2009
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Seit den 1990er Jahre ist eine Zunahme der Inzidenz von Syphilis zu beobachten. Der klassische Verlauf der Syphilis lässt sich in drei Stadien unterteilen. Eine okuläre Beteiligung ist besonders im Stadium III möglich. Die Erkrankung ist durch antibiotische Therapie effizient behandelbar. Methode Wir berichten über einen 38-jährigen Patienten, der sich wegen eines 2 Wochen zuvor plötzlich aufgetretenen nasalen Gesichtsfeldausfalls und Schleiersehens am linken Auge vorstellte. Vorausgegangen war eine intravitreale Triamcinolon-Injektion 6 Wochen zuvor bei vorwiegend linksseitigem zystoidem Makulaödem, das als Manifestation einer hypertensiven Retinopathie bei Blutdruckwerten um 200/130 interpretiert worden war. Ergebnisse Biomikroskopisch zeigen sich links ein Arterienastverschluss temporal superior sowie multiple kleine, scharf begrenzte, weißlich-gelbliche epi- und intraretinale Flecken. Es besteht leichte Papillenrandunschärfe. In der Lues-Serologie finden sich hoch positive Titer. Nach Therapie mit Pencillin G i.v. über 2 Wochen zeigt sich deutliche Regredienz der chorioretinitische Herde, jedoch Persistenz der Visusminderung und des Gesichtsfeldausfalls. Schlussfolgerung Aufgrund der Zunahme der Inzidenz der Syphilis wird es immer wichtiger, die Erkrankung als Differenzialdiagnose nicht nur bei unklaren Symptomkomplexen, sondern auch in vermeintlich eindeutigen Situationen in Betracht zu ziehen.
ISSN:0941-293X
1433-0423
DOI:10.1007/s00347-009-2017-y