Brauchen wir noch klinische Studien in der Rheumatologie?

Zusammenfassung Trotz einer inzwischen großen Anzahl nachweislich wirksamer Therapien zur Behandlung von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis gibt es in Deutschland nach wie vor 15–40 % nicht adäquat behandelter Patienten allein in der Indikation rheumatoide Arthritis. Bei anderen immunver...

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Published in:Zeitschrift für Rheumatologie Vol. 75; no. 1; pp. 4 - 10
Main Authors: Henkemeier, U., Alten, R., Bannert, B., Baraliakos, X., Behrens, F., Heldmann, F., Kiltz, U., Köhm, M., König, R., Leipe, J., Müller-Ladner, U., Rech, J., Riechers, E., Rubbert-Roth, A., Schmidt, R.E., Schulze-Koops, H., Specker, C., Tausche, A.-K., Wassenberg, S., Witt, M., Witte, T., Zernicke, J., Burkhardt, H.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 01-02-2016
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Summary:Zusammenfassung Trotz einer inzwischen großen Anzahl nachweislich wirksamer Therapien zur Behandlung von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis gibt es in Deutschland nach wie vor 15–40 % nicht adäquat behandelter Patienten allein in der Indikation rheumatoide Arthritis. Bei anderen immunvermittelten Erkrankungen fehlen zugelassene Therapien oft gänzlich, sodass weiterhin ein hoher Bedarf an der Entwicklung neuer innovativer Therapien besteht. Aufgrund der hohen Kosten für die Entwicklung eines Wirkstoffs bis zur Zulassung, die etwa zur Hälfte durch die klinische Prüfung entstehen, suchen die pharmazeutischen Unternehmen v. a. hier nach Möglichkeiten der Kosteneinsparung. Die klassischen Regionen der Arzneimittelentwicklung bieten aufgrund hoher Standards bezüglich Ausbildung und Qualitätsmanagement eine hohe Datenqualität und eine gute Infrastruktur zur Durchführung klinischer Studien, sind aber deutlich teurer und bieten eine geringere Rekrutierungsrate als osteuropäische, lateinamerikanische und asiatische Länder, welche die Leistungen zu einem Bruchteil der bisher anzusetzenden Kosten bei höherer Rekrutierungsrate erbringen. Trotzdem gibt es gute Argumente für eine weitere Beteiligung deutscher und westeuropäischer Zentren an Medikamentenstudien in der Rheumatologie. Dieser Artikel soll sowohl diese Argumente aufzeigen als auch alternative Kalkulationsmodelle für die Vergütung der Leistungen der rheumatologischen Studienzentren in Deutschland liefern.
ISSN:0340-1855
1435-1250
DOI:10.1007/s00393-015-1687-x