Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen Auswahl der primärversorgenden Klinik und Bedeutung von kindertraumatologischen Kompetenzzentren

Zusammenfassung Hintergrund Die Anzahl der (schwer)verletzten Kinder ist 2011 erstmalig wieder angestiegen. Ziel der vorliegenden Studie war es, neben der Analyse der Unterschiede im Vergleich zum Polytrauma des Erwachsenen, auch die Versorgungsrealität abzubilden. Methode Es wurden alle Fälle des T...

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Published in:Der Unfallchirurg Vol. 118; no. 5; pp. 432 - 438
Main Authors: Debus, F., Lefering, R., Frink, M., Kühne, C., Mand, C., Ruchholtz, S.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 26-05-2015
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die Anzahl der (schwer)verletzten Kinder ist 2011 erstmalig wieder angestiegen. Ziel der vorliegenden Studie war es, neben der Analyse der Unterschiede im Vergleich zum Polytrauma des Erwachsenen, auch die Versorgungsrealität abzubilden. Methode Es wurden alle Fälle des TraumaRegisters DGU® der Jahre 1997–2010 untersucht. Die dokumentierten Fälle wurden in verschiedene Altersgruppen unterteilt. Die Auswertung umfasst Unfallhergang, Verletzungsmuster, Krankenhaus- und Intensivtage, Primärversorgung und Letalität. Ergebnisse Mit 38,8 % stammt der größte Anteil der Kinder aus der Altersgruppe 16–17 Jahre, der geringste aus der Gruppe der ≤ 5-Jährigen (15,9 %). Die häufigste Unfallsache waren Verkehrsunfälle (58,5 %). Unfallursache und Verletzungsmuster waren abhängig vom Alter. Je jünger die Patienten, desto häufiger wurden sie primär in überregionalen Traumazentren behandelt (≤ 5-Jährige: 78,2 % vs. 16- bis 17-Jährige: 73,1 % vs. >  65 Jahre: 63,2 %). Die durchschnittliche Letalität betrug 14,8 % bei einem RISC- („Revised Injury Severity Classification-) Score von 16,3. Schlussfolgerung Der Anteil schwerverletzter Kinder am Gesamtkollektiv beträgt lediglich 7,4 %. Da der größte Teil in überregionalen Traumazentren versorgt wird, ist zu fordern, dass eine kindertraumatologische Kompetenz in den entsprechenden Traumazentren vorzuhalten ist.
ISSN:0177-5537
1433-044X
DOI:10.1007/s00113-013-2518-7