Ambulante Anästhesie bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom Ergebnisse einer deutschlandweiten Umfrage

Zusammenfassung Hintergrund Gegenwärtig gibt es keinen nationalen Standard zur ambulanten anästhesiologischen Betreuung von Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS). Ziel dieser Studie war es, mithilfe einer Umfrage die verschiedenen anästhesiologischen Vorgehensweisen in Deutschland zu...

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Published in:Der Anaesthesist Vol. 61; no. 1; pp. 14 - 24
Main Authors: Saur, P., Roggenbach, J., Meinl, S., Klinger, A., Stasche, N., Martin, E., Walther, A.
Format: Journal Article
Language:German
Published: Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 2012
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Gegenwärtig gibt es keinen nationalen Standard zur ambulanten anästhesiologischen Betreuung von Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS). Ziel dieser Studie war es, mithilfe einer Umfrage die verschiedenen anästhesiologischen Vorgehensweisen in Deutschland zu erfassen und abzubilden. Methoden Die Datenerhebung erfolgte mithilfe eines Onlinefragebogens. Per E-Mail wurden 12.113 Mitglieder der unterstützenden Fachgesellschaften zur Teilnahme aufgefordert. Ein Hyperlink in dieser E-Mail ermöglichte den Zugriff auf den Onlinefragebogen. Gleichzeitig wurde in einer Fachzeitschrift zur Studienteilnahme aufgerufen. Ergebnisse Insgesamt konnten 1671 Fragebogen ausgewertet werden. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 45 Jahren; es waren 64% männlich und 36% weiblich. Sie verfügten im Schnitt über 16 Jahre Berufserfahrung. Von den Teilnehmern waren 85% Fachärzte. Insgesamt waren 85% der Teilnehmer überwiegend stationär, 12% überwiegend ambulant tätig. Allgemein bevorzugen 63% bei Patienten mit OSAS eine Regionalanästhesie, 20% eine Allgemeinanästhesie und 17% kein bestimmtes Verfahren. Ambulante Operationen in Regionalanästhesie werden von 72% und in Lokalanästhesie mit Sedierung von 55% der Befragten bei Patienten mit OSAS durchgeführt. Einer ambulanten Operation in Allgemeinanästhesie stimmten 49% und bei Eingriffen im Bereich der Atemwege 14% der Antwortenden zu. Im Vergleich befürworten die überwiegend ambulant tätigen Anästhesisten eher ambulante Operationen bei Patienten mit OSAS, führen diese signifikant häufiger in Allgemeinanästhesie durch, gaben signifikant kürzere Überwachungszeiten an und beobachtetn signifikant weniger Komplikationen als ihre überwiegend stationär tätigen Kollegen. Schlussfolgerung Die Umfrage zeigt, dass die ambulante Anästhesie bei Patienten mit OSAS in Deutschland gängige Praxis ist. Sie erfolgt auch bei Patienten mit moderatem oder schwerem OSAS sowie bei Operationen an den Atemwegen. Damit entspricht das Vorgehen nicht den Guidelines der American Society of Anesthesiologists (ASA).
ISSN:0003-2417
1432-055X
DOI:10.1007/s00101-011-1953-5