Zeitpunkt der Reoperation bei degenerierten aortalen und mitralen Bioprothesen

ZusammenfassungDer Ersatz degenerierter aortaler und mitraler Bioprothesen hat eine beträchtliche Mortalität. Diese Studie vergleicht die Lebenserwartung, die Art der Degeneration und die Reoperationsmortalität von 265 Patienten, 172 mit degenerierten, aortalen (Gruppe A) und 93 mit degenerierten, m...

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Published in:Clinical research in cardiology Vol. 90; pp. 70 - 74
Main Authors: Vogt Paul R Prof Dr, Brunner-LaRocca H P Dr med
Format: Journal Article
Language:German
Published: Darmstadt Springer Nature B.V 01-12-2001
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Summary:ZusammenfassungDer Ersatz degenerierter aortaler und mitraler Bioprothesen hat eine beträchtliche Mortalität. Diese Studie vergleicht die Lebenserwartung, die Art der Degeneration und die Reoperationsmortalität von 265 Patienten, 172 mit degenerierten, aortalen (Gruppe A) und 93 mit degenerierten, mitralen Bioprothesen (Gruppe M). Die mittlere Lebenserwartung aortaler Bioprothesen betrug 10,4 ± 4,3 Jahre (2 - 28,6 Jahre), die mitraler Bioprothesen 10,0 ± 3,7 Jahre (0,9 – 20 Jahre). Bei 31/172 Patienten der Gruppe A (18 %) und 16/93 (17 %) der Gruppe M musste die degenerierte Bioprothese notfallmäßig ersetzt werden. Die Gesamtmortalität in Gruppe A betrug 5,2 %, 1,4 % für den elektiven und 22,6 % für den notfallmäßigen Reersatz (p < 0,00001; OR = 20,3). Die Reoperationsmortalität der Gruppe M betrug 5,4 % und war beim notfallmäßigen und beim elektiven Ersatz gleich. Gruppe-A-Patienten, die bei der Reoperation verstarben, hatten höhere transvalvuläre Gradienten vor der ersten Operation (p = 0,007), eine kleinere Bioprothese erhalten (p = 0,03) und im Intervall eine koronare Herzkrankheit (p = 0,001) oder eine pulmonal- arterielle Hypertonie ausgebildet (p = 0,009). Eine Endokarditis vor der ersten Operation (p = 0,004), eine postoperative Pneumonie (p = 0,005), eine pulmonalarterielle Hypertonie (p = 0,0004), eine akute Ruptur eines Bioprothesensegels (p = 0,00002) und eingeschränkte linksventrikuläre Funktion (p = 0,03) waren Risikofaktoren für eine notfallmäßige Reoperation. Es konnten keine Prädiktoren für den notfallmäßigen Ersatz einer degenerierten Bioprothese identifiziert werden. Die Lebenserwartung aortaler und auch mitraler Bioprothesen ist auch bei einem relativ jungen Patientengut (mittleres Alter 46 ± 13 Jahre in Gruppe A und 45 ± 12 in Gruppe M) akzeptabel. Patienten mit aortalen Bioprothesen, die notfallmäßig operiert werden müssen, haben eine exzessive Reoperationsmortalität. Patienten mit Prädiktoren für eine notfallmäßige Operation können jedoch im Intervall identifiziert werden, die notfallmäßige Reoperation kann vermieden werden, was die Gesamtlebenserwartung von aortalen Bioprothesenträgern verbessert. Für mitrale Bioprothesenträger konnten keine Prädiktoren identifiziert werden, weder für die perioperative Mortalität noch für die notfallmäßige Reoperation, die, im Gegensatz zu den aortalen Bioprothesen, die gleiche Mortalität aufwies wie die elektive Reoperation mitraler Bioprothesen.
ISSN:1861-0684
1861-0692
DOI:10.1007/s003920170011